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Ein Exposé schreiben: Der Plan deiner wissenschaftlichen Arbeit

Das Exposé ist der Arbeitsplan für deine wissenschaftliche Arbeit. Hier legst du das Thema, die Fragestellung und das Vorgehen für die spätere Arbeit fest. Ein Exposé ist eine wichtig Diskussionsgrundlage und gibt dir und deinem Betreuer die Möglichkeit, hinsichtlich deiner Ideen auf denselben Stand zu kommen. Daher lohnt es sich, Zeit und Ressourcen in ein gutes Exposé zu investieren. Das kann dir das Verfassen deiner wissenschaftlichen Arbeit sehr erleichtern! Inhalte des ersten Entwurfes deines Exposés sind normalerweise nicht verbindlich. Sie können beim weiteren Schreiben der Arbeit angepasst und verbessert werden.

Wenn Exposé schreiben auf deiner To-Do Liste steht, ist dies auch mit Herausforderungen verbunden: Es ist nicht klar festgelegt, welche Struktur ein Exposé haben soll. Die Erwartungen deines Betreuers oder deiner Betreuerin können hier sehr unterschiedlich sein. Daher lohnt es sich, vor Erstellung des Exposés Informationen zu den gewünschten Inhalten einzuholen. Häufig findest du diese auf Institutsseiten oder kannst sie im direkten Gespräch in Erfahrung bringen.

Nachfolgend stelle ich dir die gängigsten Bestandteile von Exposés vor. Dabei unterscheide ich in Kernelemente, die jedes Exposé enthalten sollte. Allerdings ermöglichen diese nur einen groben Überblick über die geplante Arbeit. Es gibt weitere optionale Elemente, die verschiedene Funktionen erfüllen und der Betreuerin zusätzliche Informationen bereitstellen können. Es bietet sich an, beim Exposé Schreiben die von dir verwendeten Elemente in einer für den Leser logischen Reihenfolge zu gliedern.

Kernelemente eines Exposés

Titel: Ein Exposé soll mit dem vorläufigen Titel der Arbeit starten. Die Entwicklung des Titels hilft dir bereits bei der Konkretisierung des Themas. In den meisten Fällen kann der Titel später noch etwas angepasst werden.

Fragestellung: Die zu beantwortende Fragestellung der Arbeit – oft als Forschungsfrage formuliert – ist ein Kernstück deiner späteren Arbeit. Achtung: Wenn die Forschungsfrage nicht vom Betreuer vorgegeben wird, kann zur Entwicklung einer guten Fragestellung umfangreiche Literaturarbeit nötig sein!

Gliederung: Dein Exposé sollte eine grobe Gliederung der geplanten Arbeit enthalten. Typische Elemente einer wissenschaftlichen Arbeit sind Einleitung, theoretische Grundlagen, Methodik, Darstellung der Ergebnisse und eine abschließende Diskussion. In diesem Teil oder einem Fazit kannst du auch Limitationen deiner Arbeit und weiteren Forschungsbedarf darstellen.

Wichtigste Literatur: Das Exposé sollte außerdem die wichtigsten Literaturquellen auflisten, auf die du dich beziehen möchtest. So kann deine Betreuerin einschätzen, ob du die relevanten Literaturstränge kennst und auf dem richtig Weg bist.

Optionale Elemente eines Exposés

Einleitungstext: Viele Exposés starten mit einem Einleitungstext, der auf das zu untersuchende praktische und/oder theoretische Problem hinweist und darauf aufbauend die Fragestellung der Arbeit entwickelt. In diesem Einleitungstext erläuterst du also, warum das Thema und deine Fragestellung relevant sind. Im Idealfall kannst du diesen Text auch für die Einleitung der eigentlichen Arbeit verwenden.

Stand der Forschung: Vor allem bei längeren wissenschaftlichen Arbeiten bietet es sich an, den Stand der Forschung, auf die du Bezug nimmst, kurz zu skizzieren. So wird die Relevanz deiner Fragestellung besonders deutlich. Darüber hinaus können gewinnbringenden Diskussionen mit deinem Betreuer entstehen.

Methodisches Vorgehen: Neben der Fragestellung kann dein Exposé auch eine Beschreibung enthalten, wie du die Beantwortung der Fragestellung methodisch angehen willst. Hierbei könnte es sich z.B. um einen Literaturreview oder ein empirisches Forschungsdesign mit einem quantitativen oder qualitativen Ansatz handeln. Das geplante methodische Vorgehen kannst du unterschiedlich umfangreich darstellen. Hier kommen zum Beispiel mögliche Datenquellen und das zur Erhebung und Auswertung der Daten geplante Vorgehen in Frage. Spreche dich am besten vorab mit deinem Betreuer ab.

Arbeitshypothesen und erste Ergebnisse: Je nach Zeitpunkt der Erstellung des Exposés und deinem Vorwissen kann das Exposé auch Arbeitshypothesen und erste Forschungsergebnisse, etwa aus Vorstudien bei einem Exposé für eine Master- oder Doktorarbeit, enthalten.

Zeitplan: Ein Zeitplan kann sehr wertvoll sein, um den Zeitrahmen für einzelne Arbeitsschritte zu Erstellung deiner wissenschaftlichen Arbeit festzulegen und zu reflektieren. Dein Zeitplan orientiert sich an der Bearbeitungszeit, die es von Seiten der Uni für eigentlich alle wissenschaftlichen Arbeiten gibt. Denke daran, auch Zeiten für Erholung, mögliche Erkrankungen und einen Puffer einzubauen. Deine Betreuerin kann dir wertvolles Feedback zur Realitätstauglichkeit deiner Überlegungen geben.

Persönliche Motivation: Manche Exposés enthalten auch einen Abschnitt zur deiner persönlichen Motivation – also der Frage, warum DU dich mit GENAU DIESEM Thema beschäftigen möchtest. Ein solcher Abschnitt kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn du dich mit dem Exposé um einen Betreuungsplatz für deine wissenschaftliche Arbeit bewirbst. Für Betreuende ist es oft spannend zu erfahren, warum du dich für ein Thema interessierst und welche persönlichen Bezüge du dazu hast.

Benötigte Mittel: Du willst für deine Arbeit Experimente im Labor durchführen oder Teilnehmende einer Umfrage vergüten? Vielleicht kann die Universität oder das Institut dich hierbei finanziell unterstützen. Wenn du ohnehin ein Exposé schreiben willst, kannst du in diesem Fall gleich einen Kostenplan beifügen.

Weitere Tipps

  • Formatierung: Formatiere einzelne Elemente des Exposés (z.B. Deckblatt, Gliederung und Literaturverzeichnis) so, wie du auch die darauf aufbauende Arbeit gestalten möchtest. So sieht der oder die Betreuerin deiner Arbeit ggf. schnell, wo es Probleme geben könnte. Das ist besonders wichtig, wenn diese Person längere Teile der Arbeit nicht vorab lesen wird.
  • Länge und Inhalt – vorher klären: Bespreche am besten vorab mit deinem Betreuer, welche Elemente das Exposé enthalten soll. So entwickelt ihr gemeinsame Vorstellungen und vermeidet Enttäuschungen. Viele Exposés für Bachelorarbeiten haben eine Länge von zwei bis fünf Seiten.
  • Genug Zeit einplanen: Plane genug Zeit für die Erstellung deines Exposés ein. Das Schreiben des Exposés setzt im Normalfall voraus, dass du bereits einen ersten guten Überblick über dein Forschungsfeld hast. Dieser lässt sich meist nur durch intensive Literaturarbeit erreichen. Gleichzeitig kannst du dieses Wissen dann gewinnbringend in der eigentlichen Arbeit weiter nutzen.

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